Ausstellung vom 3. April bis 22. Mai
Gerd Piepenhagen (1945 – 2019) hat für und inmitten seiner Kunst gelebt und dabei eindrucksvolle Werke in unterschiedlichsten Techniken geschaffen. Vor allem beschäftigten ihn die Themen von menschlicher Unterdrückung, Verfolgung und Misshandlung in ihren unmenschlichen Facetten. Für den Künstler war bei diesen Auseinandersetzungen nicht allein das an sich Unfassbare der Taten bedeutend, ihn bewegte die rationale Planbarkeit unmenschlichen Handelns. Er fasste seine Motivation in folgenden Worten zusammen: „Überall da, wo Menschen bedroht, unterdrückt und misshandelt werden, bin ich hellwach, nehme ich Partei.“ Für Gerd Piepenhagen stellte sich aber nicht allein die Frage nach der Sichtbarmachung, sondern vielmehr auch nach der Legitimität und den Möglichkeiten ästhetischer Darstellungsformen des Grauens, die sein Werk als das eines Suchenden charakterisiert.
Mit Wucht erinnern uns die Geschehnisse in der Ukraine daran, dass unsere Welt keineswegs sicher ist und die Möglichkeit unmenschlichen Handelns präsenter und aktueller denn je sind.